Krasse Gegensätze in Dortmund

Ein Nachbericht von Catsche zu einem Auswärtsbesuch, bei dem das Spielergebnis im krassen Gegensatz zum Stadion-Erlebnis stand:

Aufgrund glücklicher Umstände bin ich an eine Business-Partner-Eintrittkarte für unser Gastspiel in Dortmund am 6. Spieltag gekommen: Auf Einladung einer Fluglinie durfte ich vor, während und nach dem Spiel den Luxus der Business Lounge im ehemaligen Westfalenstadion genießen.

Da ich keine große Lust habe, das unwürdige Spiel der Fohlenelf zu kommentieren, lege ich den Schwerpunkt auf die Schilderung meines angenehmen Erlebnisses als „VIP-Gast“. Ich kenne von mehreren Besuchen die „Business Lounge“ im Gladbacher Borussia-Park und dachte bisher, dass es ein großer Luxus sei, dort zu Gast zu sein. Nun weiß ich, dass dies eigentlich nicht so ist.

Im Signal Iduna Park sind die Business-Bereiche über mehrere Ebenen verteilt und auch nicht nur auf eine Tribünenseite beschränkt. Der 4-Personen-Tisch meiner gastgebenden Airline befindet sich im 4. Stock hinter der Westtribüne im Raum „Borsigplatz“. Genau wie die Business Lounge in Gladbach ist dies keine exklusive Loge, sondern ein über die ganze Westseite des Stadions verlaufender Hospitality-Bereich. Aber im Unterschied zu Gladbach ist der Bereich in Dortmund in mehrere kleinere Einheiten unterteilt. In jedem „Raum“ gibt es ein eigenes Büffet.
Der Raum „Borsigplatz“ ist lichtdurchflutet und hell möbliert. Ich empfand die Atmosphäre als sehr angenehm ruhig. Was für ein Unterschied zur wuseligen, eher dunklen und extrem eng bestuhlten Business Lounge in Gladbach!

Raum Borsigplatz
Raum Borsigplatz

Ich ging insgesamt drei Mal zum Büffet. Und ich musste nicht ein Mal anstehen. Die Speisen wurden hochwertig präsentiert und waren geschmacklich großartig! In allen Punkten (Wartezeit, Präsentation, Geschmack) um Längen besser, als ich es aus dem heimischen Park kenne.

Salatbüffet
Salatbüffet

Selbstverständlich sind die Räume rauchfrei. Jedoch gibt es in Dortmund ein kleines Raucherparadies: Ein von einer Cigarillofirma gesponsorter Raum mit einer Art Dachterrasse. Eine schöne Aussicht in gediegener Atmosphäre. Und auch dort werden Getränke gereicht.

Das führt mich zum Service: Aufmerksamer und schneller geht es nicht. Das ist aber tatsächlich auch in Gladbach gut, von daher in diesem Punkt ein Unentschieden.

Nur in einem Punkt geht die Wertung deutlich an Gladbach: Sitzkomfort. Die Sessel in Dortmund sind zwar ebenso Leder gepolstert, wie in Gladbach. Aber die Beinfreiheit ist ein Unding! Während man auf den Business Seats in Gladbach bequem die Beine übereinander schlagen kann, herrscht in Dortmund ein Sitzabstand, den nicht mal ein Billigflieger seinen Passagieren zumuten würde. Ich habe noch niemals (!) so unbequem auf einem Stadionsitzplatz gesessen, wie im Business Bereich des Signal Iduna Parks. Nicht nur, dass die Menschen kaum aneinander vorbei kamen (und gerade in dem Bereich herrscht nun mal ein Kommen und Gehen). Nein: Ich hatte keine Chance, mich so zu setzen, dass meine Knie keine Berührung mit einer der Lehnen der drei Leute vor mir hatten. Mit meinen Sitznachbarn musste ich Absprachen treffen, wer seine Knie in welche Richtung neigt, um überhaupt sitzen zu können. Wer das geplant hat, kann nicht alle Tassen im Schrank gehabt haben!

Tröstlich, dass es also wenigstens einen Punkt gibt, in dem die faslche Borussia der einzig wahren Borussia nicht überlegen war an diesem Samstag im September.

Vor dem Spiel
Vor dem Spiel

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